Umgestaltung des Helmut-Hänsler-Platzes in Kiel-Dietrichsdorf
Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule, Kiel-DietrichsdorfUmgestaltung Ein Projekt der Klasse 12 b, Schuljahr 2016/2017
Jörg Thomas, Schulleiter
Schleswig-Holsteinische Kulturerben
Kulturerbe & Baukulturvermittlung:
Dipl.-Ing. Barbara v. Campe
Prof. Dr.-Ing. Dieter-J. Mehlhorn
AufgabenstellungUmgestaltung des Helmut-Hänsler-Platzes/ Kiel zum Begegnungsort mit Bücherei und Café
Ortsgeschichte/ Städtebauliche Zusammenhänge/ Zielgruppen/ Störfaktoren/ Wünsche & Visionen
2. Bedarfe - Bibliothek & Café
Konzept, Raumprogramm, Anordnung
3. Festlegung des Bauplatzes
Bewertung der Standortvarianten
4. Entwicklung von Entwurfsvarianten
Entwurf des Baukörpers und Grundrisses
Analyse des Standortes
Ortsgeschichte
1924 wurde Dietrichsdorf in die Stadt Kiel eingemeindet. Während des zweiten Weltkrieges zerstörten Bomben die kaiserzeitliche Bebauung und die ab 1936 entstandenen Arbeitersiedlungen großteils.
Das heutige Dietrichsdorf wird vom Wiederaufbau der Nachkriegszeit geprägt. Impulse erhält der Stadtteil durch die Fachhochschule Kiel, dem dort angegliederten Mediendom, dem Planetarium und dem Computermuseum. Heute leben hier ca. 12.000 Einwohner.
Städtebauliche Zusammenhänge
Der Helmut-Hänsler-Platz liegt direkt in der eingezeichneten Achse und bietet sich daher für eine neue Begegnungsmöglichkeit wie zum Beispiel eine Bücherei an. Vor allem für Schüler_Innen und Student_Innen hätte es den Vorteil, dass man in der Freizeit oder nach der Schule an den Hausaufgaben arbeiten und lernen könnte. Alternativ man entspannt sich einfach im Cafe.
ZielgruppenDietrichsdorfer Mischung
StörfaktorenMüll, Autos, Lärm
In der Mitte des Platzes steht ein großer Müllcontainer, der zusammen mit herumliegendem Müll und ungepflegten Pflanzen die Optik des Platzes beeinträchtigt.
Das Steigungsverhältnis der Stufen ist weder für die Funktion als Treppe noch als Sitzfläche geeignet. Zu all dem kommt noch der Lärm der vorbeifahrenden PKWs von der direkt angrenzenden Hauptstraße.
Wünsche & Visionen
- einen Treffpunkt und Kommunikationsort aller Altersgruppe
- eine Bücherei, die konzentriertes, ruhiges Arbeiten und intensive Arbeitsstimmung ermöglicht,
- die hell und modern ist,
- Sitzmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich
- eine optische und akustische Trennung von der Straße
- saubere Frei- und Grünflächen für einen Sonnenbad
- eine gärtnerische Bepflanzung des Platzes einschließlich regelmäßiger Pflege
- eine neugestaltete Wegeführung und Stufen
- reduzierten, aber ausreichenden Platz zum Parken
Bedarfe
Café und BegegnungEntspannt über Lehrer lästern
Büchereien und Bibliotheken
Die Bücherei soll modern ausgestattet werden, um auch die Jugend anzusprechen. Dabei soll neben Sitzecken und einem zusätzlichen Ruheraum, auch moderne Medienausstattung vorhanden sein. Die Computer können von Jugendlichen bei den Hausaufgaben hilfreich eingesetzt werden. Damit die Bibliothek eine gute Arbeitsatmosphäre bekommt , wären große Fenster erforderlich. Außerdem könnte man den Kinderbereich von allen anderen abgrenzen, um mehr Ruhe zu haben.
Raumprogramm
150 -200 qm Kernräume
ca. 20 qm für Leitung und Besprechung
4 qm Teeküche
ca. 10 qm Nebenraum (Abstellraum + Stuhllager)
Nebenraum (Besenkammer, Garderobe) 2 genderneutrale WCs (2,20 x 2,20)
1 Vorraum (Garderobenschränke)
Wunschprogramm
Raum für unterschiedlicher Altersgruppen
Café
Jugendraum
Wahl des Bauplatzes
Alternative Standorte
Der Helmut-Hänsler-Platz bot uns durch seine Größe viele Möglichkeiten für einen Standort.
Wir fragten uns: Wo würde das Gebäude am besten wahrgenommen werden ohne zu stören? Wie kann der Raum für weitere zukünftige Ausbaumöglichkeiten offen gehalten werden?
Zudem wollten wir die derzeitige Nutzung des Platzes als Markt- und Parkfläche nicht zu sehr einschränken.
Das Gebäude an Standort Nr.1 zu platzieren, erschien uns unpraktisch, da trotz des Bürgersteiges nur wenige Menschen den Weg entlang der Straße nutzen. Zudem zählte für die direkt angrenzende Kreuzung als weiteres
Ausschlusskriterium (Verkehrslärm).
Bei Standort Nr.3 befände sich das Gebäude genau hinter der Bus-Haltestelle und würde viele Passanten stören, die von hier einen direkten Weg über den Helmut-Hänsler-Platz zur Johannisburger Straße bevorzugen.
Als sinnvolle Ergänzung des Platzes enschieden wir uns für eine dritte Option...
Präferierter StandortUnsere Lösung: Die Mitte
Unsere Klasse entschied sich dafür, das Gebäude mittig auf der Seite der Johannisburger Straße zu platzieren.
Dies hätte den Vorteil, dass eine optisch ungeschickte Anordnung verhindert würde und das Gebäude durch genügend Abstand zur stark befahrenen Straße nicht aufdringlich wirkt, wie es z.B. bei einer Eckbebauung der Fall wäre.
Der Bereich links und rechts des Gebäudes stünde für weitere Nutzungen wie z.B. Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Eine klare räumliche Abgrenzung zwischen Außenbereich des Gebäudes und Parkplatz wäre somit möglich. Die aktuelle Nutzung des Platzes für den Wochenmarkt und Parkgelegenheiten bliebe ebenfalls erhalten.
Zudem haben wir beobachtet, dass viele Passanten ihren Weg diagonal über den Helmut-Hänsler-Platz abkürzen. Diese Abkürzung bliebe durch unsere Wahl des Bauplatzes erhalten und das Gebäude könnte positiv wahrgenommen werden.
Entwicklung von Varianten
Entwurf: 1. SkizzenWir tasten uns heran
Wie groß wird das Gesamtgebäude im Verhältnis zum Platz?
Wo ordnen wir den Eingang uns wo die WCs an?
Von wo kommt das Licht?
Wie trennt man die ruhigen Arbeitsplätze der Bibliothek von der Gesprächsatmosphäre im Café?
Soey, Nina, AnnaGruppe ABeruhigend: Backstein und Glas
Die Fassade des Obergeschosses ist weiß verkleidet und vermittelt einen schlichten, modernen Eindruck. Sie kombiniert das Moderne mit dem ortstypischen Material des Backsteins. Diese Eindruck wird verstärkt durch die Komplettverglasung, welche die ganze Vorderseite des oberen Geschosses einnimmt sowie durch das horizontal-langgestreckte Fenster im Erdgeschoss.
Im Erdgeschoss des Gebäudes ist ein Café zu finden. Dieses bietet einen guten Treffpunkt und einen Ort der Entspannung. Zusätzlich wird ein Jugendbereich geboten, für Events oder einfach als Aufenthaltsort. Für den Übergang in die zweite Etage steht eine Treppe und ein Fahrstuhl für ältere und körperlich Eingeschränkte zur Verfügung. Im oberen Geschoss ist eine Bücherei, die Platz zum Arbeiten und die nötige Atmosphäre durch das Panoramafenster bietet.
Soey, Nina, AnnaGruppe ABeruhigend: Backstein und Glas
Die Fassade des Obergeschosses ist weiß verkleidet und vermittelt einen schlichten, modernen Eindruck. Sie kombiniert das Moderne mit dem ortstypischen Material des Backsteins. Diese Eindruck wird verstärkt durch die Komplettverglasung, welche die ganze Vorderseite des oberen Geschosses einnimmt sowie durch das horizontal-langgestreckte Fenster im Erdgeschoss.
Im Erdgeschoss des Gebäudes ist ein Café zu finden. Dieses bietet einen guten Treffpunkt und einen Ort der Entspannung. Zusätzlich wird ein Jugendbereich geboten, für Events oder einfach als Aufenthaltsort. Für den Übergang in die zweite Etage steht eine Treppe und ein Fahrstuhl für ältere und körperlich Eingeschränkte zur Verfügung. Im oberen Geschoss ist eine Bücherei, die Platz zum Arbeiten und die nötige Atmosphäre durch das Panoramafenster bietet.
Soey, Nina, AnnaGruppe A - Der Film
Ade, Merle, Anna und SwantjeGruppe B
Wir haben uns für eine dominoartige Fassade entschieden, die sich zwischen Glasfront und Backstein abwechselt, um eine heitere Atmosphäre zu schaffen. Um unsere Bücherei an die Umgebung anzupassen haben wir Backsteinsegmente und eine Grünbepflanzung des Daches ausgewählt. Damit wirkt unser Gebäude naturnah, gemütlich UND modern.
Auf der Rückseite unseres Gebäudes befindet sich ein geschützter Außenbereich, der zum ruhigen Arbeiten einlädt. Die Treppenanlage bleibt bestehen, wird aber um unsere Gebäudeform zu unterstützen abgerundet. Sie dient bei Sonnenschein auch als Sitzgelegenheit und Begegnungsort.
Ade, Merle, Anna und SwantjeGruppe B - Der Film
Seyda, Emine, Senem & ShirinGruppe CB wie Bibliothek, Bildung, Begegnung...
Das Angebot ist multinational und generationenübergreifend. Symbolisiert wird dies durch die geschossübergreifende transparente Glasfassade. Der zweigeschossige Rundbau der Bibliothek bietet oben Arbeitsruhe und unten Computerarbeitsplätze für Co-Working.
Das angrenzende eingeschossige Café mit Dachterrasse dient der zusätzlichen Begegnung. Beide kreisförmigen Baugebäude bilden eine Schnittmenge, die vollverglast die Sichtverbindung zwischen allen Bereichen bildet.
Die Grundidee des Baukörpers ist der Buchstabe B wie Bibliothek, Bildung, Begegnung...
Seyda, Emine, Senem & ShirinGruppe C
Lina, Maresi, Aysu & JuleGruppe DEcken, Kanten und trotzdem Harmonie
Der zentrale Standort spielt für unsere Außenanlage eine große Rolle, da die bereits vorhandenen Treppen in unseren Entwurf integriert werden.
Lina, Maresi, Aysu & JuleGruppe D
Jasmin, Silja, Franziska & Ann-SophieGruppe EEntdecken, Lernen, Weitergeben...
In der linken Hälfte des Gebäudes finden sich im Unter- und Obergeschoss die Werke von Generationen. Durch die Abtrennung zum Café ist Ruhe zum Arbeiten und Weiterbilden geboten.
Durch den großzügigen Wintergarten, der sich im Obergeschoss befindet, verbinden sich Bücherei und Café zu einem Ort der Kommunikation und Entspannung. Hier wird die mobile Kommunikation gerne durch reale abgelöst.
Jasmin, Silja, Franziska & Ann-SophieGruppe E - Der Film
Ortsberatssitzung
Ortsberatssitzung 27.01.2017Die PräsentationUnsere Sorge: Werden Schülerarbeiten ernst genommen?
Ausgangspunkt war der Beschluss, auf dem Helmut-Hänsler-Platz keine sechsgeschossige Wohnbebauung, aber eine Umgestaltung zuzulassen. Unser Schulleiter, Jörg Thomas, hatte uns, den "jungen Dietrichsdorfern", den Entwurf zugetraut. Nach der Präsentation wissen wir: der Ortsbeirat auch!
Unser Fazit:
Es macht Freude mitzuwirken, wenn man ernstgenommen wird! Es wäre großartig, wenn unser Beitrag, wie in der anschließenden Diskussion gewünscht, dazu führte, dass tatsächlich eine Bücherei mit Café gebaut wird.
Presse 1Kieler Nachrichten 25.01.2017
Presse 2Kieler Nachrichten 28.01.2017
Anhang
Kulturerbe & BaukulturvermittlungKULTURERBEN | Culture Heirs e.V.Kultur erben: Gegenwart verstehen - Zukunft gestalten
gefördert durch"Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule"Ein Projekt der Landesregierung Schleswig-Holstein und der Mercator-Stiftung
www.kulturvermittler-sh.de