Tatort Kulturlandschaft: Waldmuseum Glücksburg
Kulturerben | Culture Heirs e.V. (Hg.)Tatort Kulturlandschaft©: Wie der Wald sich zeigtAutorin: Barbara von Campe in Zusammenarbeit mit Stella Jung (Grafik)
Das Projekt wurde auf der Grundlage des Lernmodells "Tatort Kulturlandschaft" entwickelt. Hintergrundinformationen dazu und zur Projektentwicklung werden durch einen Klick auf die Kacheln zugänglich.
Wer sich zu eigenen Entdeckungen, Spielen und Geschichten anregen lassen möchte, folge uns an den Tatort Kulturlandschaft und scrolle weiter:
Die Geschichte vom Wald, der ins Museum kam
Warum ein Waldmuseum?Es war einmal ein Wald, …
Eines Tages sagte der Förster zum Wald: „Weißt Du Wald, ich wünschte, die anderen Menschen würden Dich so gut kennen wie ich Dich kenne!“
„Warum?“ fragte der Wald. „Tja“, sagte der Förster: "Die Freundschaft mit Dir tut mir gut und ich hoffe, dass es Dir ebenso geht. Aber es verwundert mich immer wieder, wie viele Menschen Dich gar nicht kennen. Dabei müssten sie nur ein paar Schritte vor die Haustür gehen. Vielleicht beherrschen sie Deine Sprache nicht und verstehen Dich nicht. Vielleicht brauchen sie einen Übersetzer…"
Und so entschieden sie, gemeinsam ein Waldmuseum zu bauen, um den Menschen den Wald verständlich zu machen.
Das Waldmuseum wird gegründetVom Wald, der zu den Menschen kam
Richtig: In einem Museum werden Dinge aufbewahrt, die jemand zusammengesammelt hat, weil er sie wichtig findet und zeigen möchte… Alte Sachen, Überbleibsel von den Wikingern oder Rittern, Geschichten, aber auch Technik oder Kunst.
Die Sachen werden oft in Vitrinen ausgestellt oder an die Wände gehängt, damit man sie sich genau ansehen kann. Ein Museum ist aber auch dazu da, Fragen zu stellen und die gesammelten Gegenstände zu erforschen, Geschichten zu erzählen und so vorhandenes Wissen zu erweitern.
Ihr wollt wissen, wie die Geschichte vom Wald und vom Förster weiterging?
Der Wald ging tatsächlich in die Fremde, um ein Museum zu werden. Das war gar nicht einfach. Wald und Förster überlegten lange, wie sie den Wald zeigen konnten, ohne jemandem zu schaden. Lebendige Tiere, Pflanzen und Pilze fühlten sich in dem Haus, das ein Museum werden sollte, nicht wohl.
Gemeinsam entschieden sie, viele Fotos zu zeigen. Tiere sollten nur gezeigt werden, wenn sie zuvor durch einen Unfall zu Tode gekommen waren und ausgestopft werden konnten, so dass sie wieder lebendig wirkten. Der Wald spendete zudem ein paar Baumstämme, so dass unterschiedliche Baumarten, deren Blattformen, Rinde und Farbe gezeigt werden konnten.
Alles wurde sehr schön! Und so gingen die Jahre ins Land…
Die Geschichte von den Kindern, die gerne im Wald und im Museum spielten
Von Kindern, die gerne im Wald und im Museum spielenWie wird man zum Museumsmacher?
Wie würden sie sich den Wald und das Museum erschließen? - Ein Auftrag für die Schülerinnen und Schüler der 4b an der Grundschule Glücksburg…
Spielerisch und ganz agil machten sie sich gemeinsam mit den Kunst- und Kulturvermittlerinnen Barbara von Campe und Inga Momsen auf den Weg…
Design Thinking & Prototyping Ich weiß, dass ich nichts weiß…
Aber, was tun, wenn Du weißt, dass Du nichts weißt?… Der Förster war nicht mehr da und die Sprache des Waldes war uns unbekannt. Deshalb setzten wir uns Schwerpunktthemen:
- Werden und Vergehen
- Vielfalt
- Vernetzungen
Kommt mit! Wir zeigen Euch unsere Entdeckungen…
WIR SIND DIE MUSEUMSMACHER!Stell Dir vor, das Museum wäre im Wald…
Unsere erste Aufgabe lautete: Baue Dein eigenes Museum!
Unsere Ausstellung sollte den Titel „Werden und Vergehen“ tragen.
Wir hatten viele tolle Ideen…
1. Den magischen Geschichtenwald, der sich immer wieder verändert.
2. Den Forscherwald, in dem Funde geordnet, sortiert und untersucht werden können.
3. Den bewegten Wald, in dem alles - auch wir -in Bewegung bleiben.
4. Den Entdeckerwald, der zu jeder Jahreszeit etwas Neues zeigt.
Schau Dir unsere Ergebnisse im Video an. Stell Dir vor, Du wärst auch ein Museumsmacher: Was wäre Dir in Deinem Museum wichtig, wenn Du dieses Thema vermitteln wolltest?
Kreisläufe und ProzesseWerden und Vergehen: Eine Reflexion
Bei unseren Beobachtungen im Wald wussten wir oft nicht zu unterscheiden: Entsteht gerade etwas Neues oder vergeht es schon wieder? Wir stellten fest, dass man dies im Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Pilzen gar nicht so genau sagen kann. Es ist ein ununterbrochener Prozess.
Auch unser Projekt war ein Prozess, der sich spiralförmig fortsetzte: Sammeln, was das Zeug hält (Brainstormen), Aufgaben und Fragen ableiten, Vermittlungsmöglichkeiten entwickeln, Prototypen bauen, testen, reflektieren und den Durchlauf mit neuen Gedanken von vorne beginnen: …Unsere Bauten im Wald verschwanden wieder und Neues kam hinzu…
Forschen. Dokumentieren. Vermitteln.Tatort: Museum!
Willst Du es uns nachmachen? Du kannst:
1. Ästhetisch forschen und alle Deine Sinne nutzen: riechen, hören, tasten, sehen… schmecken?
2. Naturwissenschaftlich forschen: messen, vergleichen,…
3. Künstlerisch forschen: skizzieren, durchpausen, abreiben (Frottagen erstellen)
Wie? Sieh Dir die Videos an!
Storytelling im MuseumWenn das Museum lebendig wird…
4. Imaginativ forschen und Geschichten erzählen…
Schau Dir die Ergebnisse von uns Museumsmacher an!
Die Geschichte von der Vielfalt
Pflanzen, Bäume, Tiere, Pilze…Vielfalt
Erneut gingen wir zunächst auf die Suche und sammelten. Wie viele verschiedene Pflanzen würden wir in 15 Minuten finden? 50? 100? 200?
Bei Sammeln und Dokumentieren half uns die App #digiclass https://digiclass-lab.de. Mit der App können Funde kollaborativ per Foto und Video gesammelt und per Audio, Text und Skizze Gedanken und Ideen dazu notiert werden.
Wir gingen durch den Wald und sammelten so viel wir finden konnten. Dabei waren wir vorsichtig, so wenig wie möglich zu zerstören. Manchmal reicht eben schon ein Foto, um den Fund zu dokumentieren. Dinge, die wir glaubten mitnehmen zu dürfen, ordneten wir nach eigenen Kategorien: groß, klein, alt, jung, Knospe, Frucht, usw.
Und manch einen erfreuten die Funde so, dass gleich ein Gedicht dazu verfasst wurde. Hört selbst!
GamificationVielfältige Spiele
Sieh Dir unseren Video-Clip an!
Skizzen zur Ideenfindung: Eine Reflexion Das Waldmuseum auf dem Weg zur Kunst
Wir ordneten unsere bisherigen Ergebnisse 5 „TATEN“ und 5 „ORTEN“ zu:
1. Expedition | Entdecken
2. Labor | Experimentieren
3. Spiel | Bewegen
4. Lagerfeuer | Geschichten erzählen
5. Werkstatt | Bauen
Zugleich stellten wir fest, dass manches besser im Wald funktioniert und manches besser im Museum. Im Wald sahen wir nur wenige Tiere. Im Museum dagegen waren sie ausgestopft und konnten gut gezeichnet und erforscht werden. Im Wald konnte man sich leichter bewegen und hatte Raum für Experimente, im Museum dagegen konnte man Entdecktes vertiefen.
Wie wäre es, wenn man beides stärker vermischen könnte? Auf alle Fälle sollten die Möglichkeiten des Museums sichtbarer werden. Mehr Werbung? Nein: Kunst! Installationskunst als Hingucker für den Eingang des Museums. Unsere Aufgabe: Skizziere Deine Ideen!
Prototyping im WaldVielfältige Bau.Kunst.Werke
Dabei haben wir drauf geachtet, dass unsere Werke zu keiner Gefahr für Tiere, Pflanzen, Bäume, Pilze und Menschen werden. Alles, was hätte gefährlich werden können, haben wir vor dem Verlassen des Waldes wieder abgebaut.
Es sind tolle Sachen entstanden. Schaut selbst!
ParcoursVielfältige Bewegung
Stell Euch vor, es gäbe im Museum einen Parcours!
Geschichten von Vernetzungen
VernetzungenDas Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Stell Dir vor, Du wärst ein Adler oder eine Eiche. Kannst Du uns ein bisschen was von Dir erzählen:
Wo wohnst Du?
Hast Du eine Familie? Wer sind Deine Freunde? Hast Du Feinde? Wovon ernährst Du Dich? Wie schützt Du Dich vor Kälte? Und wie vor Krankheit? Was machst Du in jungen Jahren? Und was, wenn Du alt bist? Gibt es ein besonderes Erlebnis in Deinem Leben?
Stell Dir vor, alle sind miteinander vernetzt. Wer braucht wen, wann und wo?
Blätterrausch & Magic MushroomsWaldgespräche & Social Media?
Tammo erklärt es Euch.
Vernetzungen IIWaldgeschichten
Hört die Meister der Erzählung!
Waldgeschichten:...
"Follow Your Dreams" (Mr. Brainwash)Bildgeschichten
Installationskunst: Die Kunst der ÜbersetzungKunstgeschichten
Seht selbst!
Der Blick in die Zukunft
Wie es weiter geht……Museumsbesucher werden zu „Tätern“…
Die Ausstellung „Wir sind Museumsmacher!“ kann bis Oktober 2023 besucht werden.
Die Geschichte vom Waldmuseum Feedback & Fazit
Zugleich waren die in der Projektbeschreibung formulierten Ziele anspruchsvoll und die zur Entwicklung vorgesehene Zeit knapp.
Barbara von Campe reflektiert:
Inhaltliche Vermittlung, Teambuildingprozesse und Prototyping kamen zusammen und bildeten eine komplexe Aufgabenstellung. Auf alle Ideen der Kinder sollte im Sinne funktionierender Teilhabe flexibel eingegangen werden. Zugleich gab es die Erwartung, dass ein brauchbares Ergebnis für das Museum entstehen könnte. Das alles war nur möglich, weil wir prozesshaft mit agilen Methoden gearbeitet haben. Hilfreich waren auch Perspektivwechsel, die durch die Vielzahl der Akteure möglich wurden. Die Kinder haben das Museum zum TAT.ORT gemacht. Ich finde, es ist ihnen sehr gelungen! Ihre Prototypen können nun von den Museumsbesuchern genutzt und getestet werden. Wir sind sehr gespannt auf deren Feedback.“
Hört das Feedback der Schülerinnen und Schüler:
Projektbeteiligte
Vielfalt in EinheitDas Team
Scrolle weiter und Du siehst, wer alles dazugehört:
Das Team Die Klasse 4b mit Klaus Meckes
Das Team Die Klasse 4b mit Klaus Meckes
DIE MUSEUMSMACHER
16 tolle Schülerinnen und Schüler:
Erik, Freya, Finn, Hennie,
Jette, Lennard, Leon, Lotta,
Louise, Maxi, Mina, Oke,
Paul, Paul, Tyler, Tammo
+ Klaus Meckes
+ Merete
Besser ging‘s nicht!
Das Team Barbara von Campe Bau.Kultur.Projekte: Konzeption und Projektmanagement:
Das Team Barbara von Campe Bau.Kultur.Projekte: Konzeption und Projektmanagement:
Barbara von Campes Arbeiten in der historischen Bauforschung, Denkmalpflege und Baukulturellen Bildung haben ihr gezeigt, wie mächtig die richtigen Methoden sein können, um vergessene Geschichten und Erfahrungen wiederzubeleben und Gebäude als Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen zu lassen. Diese Erfahrung inspirierte sie zur Entwicklung des Lernmodells "Tatort Kulturlandschaft". Mit diesem Modell können Schülerinnen und Schüler den verborgenen, vor ihren Füßen liegenden Erfahrungsschatz entdecken. Durch spielerische, experimentelle und kreative Methoden können sie dieses Wissen sinnvoll kontextualisieren und weiterentwickeln und erfahren dabei sinnstiftende "Aha!"-Momente. Gemeinsam, im Team mit Kulturvermittlern und Experten, erleben sie die Freude der Entdeckung und entwickeln ihre Fähigkeiten als Forscher, Denker und Schöpfer in einer dynamischen, dialogischen Beziehung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Kultur und Natur.
Das Team Stella Jung Grafik
Das Team Stella Jung Grafik
Das Team Inga Momsen Installationskunst
Das Team Inga Momsen Installationskunst
Inga Momsen ist Bildende Künstlerin (Diplom Freie Kunst - Bildhauerei), Erziehungswissenschaftlerin (MA - Kulturelle Bildung an Schulen) und Kulturvermittlerin.
Ihr Steckenpferd ist der Raum. Es geht ihr um das Finden und Verstehen von Räumen und das Kommunizieren und Spielen mit ihnen und in ihnen. Sie möchte Menschen für den sie umgebenden Raum sensibilisieren. Es ist das temporäre und permanente Verändern eines Raumes unter Berücksichtigung seiner Möglichkeiten und gespeicherten Erzählungen, das sie fasziniert, als eine Arbeit mit dem Raum als mitbestimmendem „Partner“. (er)forschen und (er)finden, Raumgespräche, Installationskunst, Land Art, spielerische Dialoge
Das Team Das Waldmuseum
Das Team Das Waldmuseum
Das ist der Verein:
- Gründer des Museums - Dietrich Weldt | Nachfolger als Vorsitzender - Hans Ludwig Knöll-Fuglsang | Jetzige Vorsitzende - Gisela Runge
- Öffentlichkeitsarbeit, Werbetrommel und normalweise viele Samstagsdienste - Regina Rohland mit Ehemann
- Zu allen Schandtaten bereit - Ehrenfried Radtke, Gloria Feller-Radtke
- Und noch weitere fleißige Helfer für die Dienste - Manfred Schmidt, Karl-Heinz Tuttlies mit Ehefrau, Günter Reimer, Marion Küther, Ron Klimt, Egon Tilgner und Ehefrau
Du möchtest das Waldmuseum besuchen?
Es ist immer am Wochenede von 11-16 Uhr geöffnet.
Die Werke der Klasse 4b sind dort bis Oktober zu sehen.
Das Team Antje Smorra Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung
Das Team Antje Smorra Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung
Tatort Kulturlandschaft
Das Lernmodell stellt sich vor Tatort Kulturlandschaft: Kulturelle Bildung und Draußenschule ©️ Barbara von Campe
Das Lernmodell stellt sich vor Tatort Kulturlandschaft: Kulturelle Bildung und Draußenschule ©️ Barbara von Campe
Ziel des von Barbara von Campe entwickelten Lernmodells „Tatort Kulturlandschaft“ ist es, Theorie und Praxis derart miteinander zu verknüpfen, dass es einerseits für „Unerfahrene“ leicht ist, sofort in die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten vor der Haustür einzusteigen und andererseits Komplexitätssteigerungen für „Fortgeschrittene“ unter Einbeziehung weiterer Perspektiven möglich zu machen. Zugleich sollen sich alle Teilnehmenden selbstwirksam als Rezipient:innen und Produzent:innen einbringen und wahrnehmen können, unabhängig von Alter, Herkunft und Vorwissen.
Das Projekt: Wie der Wald sich zeigt
Projektbeschreibung
Projektbeschreibung
Die Fächer Sachunterricht, Deutsch, Kunst, Werken, Ethik und Mathematik werden aktiviert und in praktischer Anwendung kompetenzorientiert bearbeitet: Baumkunde, Tiere des Waldes, Pflanzen des Waldes, Ökosystem, Klimazone Wald, Zeichnen, Beschreiben, Verantwortung/ Naturschutz, Rolle des Menschen, Bauen einer Installation, Messen von Raum, Messen von Längen und Zahlenmengen vergleichen. BNE mit den 17 Zielen wird inhaltliches Fundament der Projektarbeit sein.
Die Kulturvermittlerin Barbara von Campe arbeitet ästhetisch, künstlerisch und imaginativ forschend mit den Kinder der Jahrgangstufe 4 zu den Themen im Wald. Parallel motiviert die Künstlerin Inga Momsen zu einem künstlerischen Blick auf den Raum Wald.